Güte & Werkstoffe

Die beiden Standartwerkstoffe sind S235 (früher ST 37-2) und S355 (ST 52-3 N). Das "S" steht hierbei für "structural steel", also Stähle für den Stahlbau. Sie belaufen sich im Rohrbereich auf Stahlbauhohlprofile. Der Werkstoffbereich ist ein breit gefächertes Spektrum, so gibt es z.B. auch die Güten P235 bzw. P355 ("P" = "presure", Druck) für Leitungsrohre, die einem bestimmten Druck von 25 bar standhalten müssen, ohne das Flüssigkeit austritt, bzw einem Druck von 10 bar, ohne das Gas ausströmt.

Für den allgemeinen Stahlbau reichen die Güten S235 und S355 allerdings vollkommen aus. Die Qualität ist somit für diesen ganzen Anwendungsbereich völlig ausreichend. Die Zahl hinter dem Buchstaben gibt die Streckgrenze (angegeben in Newton pro mm²) des Stahls an, soll heißen die Spannung, der das Material ausgesetzt werden kann, bis bei einachsiger Zugbeanspruchung keine dauerhafte Verformung bleibt. Demnach ist S355 etwas belastungsfähiger und somit hochwertiger als S235.


Nun zu den verschiedenen Ausführungen:


Blankstahl: z.B. Präzrohr

Durch Abbrand, also durch das verbrennen von überflßüssigem Stahl, und Kaltumformung (letztendlich muss durch diesen Prozess mehr Spannung aufgewendet werden, um den Stahl zu verformen) wird der Stahl glatter und ist somit leichter zu bearbeiten. Es treten im Allgemeinen weniger bis gar keine Risse bzw. Unebenheiten und dergleichen auf.


Schwarzer Stahl:

Der schwarze Stahl ist der Ursprungsstahl. Also das Ausgangsmaterial. Dieser ist somit auch die günstigste Variante an Stahl. Er kann weiterverarbeitet werden, indem er z.B. zu Blankstahl gefertigt oder verzinkt wird.


Verzinkter Stahl:

Schwarzer Stahl wird mit einer dünnen Zinkschicht "verzinkt", damit der Stahl vor Korrosion geschützt ist. Es gibt mehrere Verzinkungsverfahren. Die wohl am häufig angewendeten sind das Feuerverzinken und das galvanische Verzinken.

Beim Feuerverzinken gilt folgendes zu Unterscheiden: Es gibt zwei Methoden. Zum Einen das Stückverzinken und zum Anderen das Bandverzinken. Da beim Stückverzinken jedes Teil einzeln in ein auf ca. 450 °C erhitztes Zinkbad gelassen wird ist die Zinkschicht bis zu drei mal dicker als beim Bandverzinken, da dort viele Stücke quasi im Schnelldurchgang verzinkt werden.

Bei der galvanischen Verzinkung wird das zu verzinkende Stück in ein Zinkelektrolytbad getaucht. Das Stück ist somit die Kathode und als Anode wird ein reines Zinkstück verwendet. Während des Vorgangs bildet sich ein kleiner, glatter Film, der keinerlei Unebenheiten aufweißt.


Kunststoffummantelte Stahlrohre:

Diese Rohre sind in Bereichen des Transports von warmgehenden Stoffen zu finden. Hauptsächlich wird Wasser durch das Erdreich mit Hilfe dieser Rohre transportiert. Den Kern dieses Rohres bildet ein Stahlrohr. Außen befindet sich eine wärmedemmende Schicht aus Polyurethanschaum, die verhindern soll, dass sich der zu transportierende Stoff äußerlichen Temperaturbedingungen aussetzen muss. Schlussendlich wird der Schaum noch mit einer Kunststoffschicht aus Polyethylen überzogen, um ihn vor äußeren Umwelteinflüssen zu schützen.


Grundierter Stahl:

Eine Grundierung wird dann aufgetragen, wenn der Stahl äußeren Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Eine Grundierung kann z.B. Korrosion oder Brand des Stahls verhindern. Sie macht den Stahl somit korrosions- und hitzebeständiger. Auch wenn Stahl unter Wasser zum Einsatz kommt, wird er grundiert.


Edelstahl:

Edelstähle sind legierte bzw. unlegierte Stähle, die besonders rein sind, also einen sehr geringen Wert an Schwefel und Phosphor aufweisen. Generell gilt ein Stahl als rein, wenn die Konzentration von erwünschten Stoffen zur Gesamtkonzentration sehr hoch ist. Edelstahl gilt als korrosionsbeständig und Wetterfest. Gerät er allerdings in Verbindung mit einem unedleren Stahl, z.B. durch anschrauben bzw. -schweißen, korrodiert er.